Viele Branchenexperten haben das Ausmaß der externen Arbeitskräfte in den USA geschätzt, wobei einige vorhersagen, dass sie bis 2020 40 % oder mehr der Gesamtbelegschaft ausmachen könnten. Kürzlich hat kein Geringerer als das renommierte Beratungsunternehmen McKinsey & Co eine Studie veröffentlicht, die zu einem einfachen Schluss kommt: Die Zahl der Freiberufler ist viel größer als man denkt, und sie wächst schnell.
Der umfangreiche Bericht, der vom McKinsey Global Institute veröffentlicht wurde, trägt den Titel: Independent Work: Choice, Necessity, and the Gig Economy (HINWEIS: Dieses 3,8 MB große PDF-Dokument kann kostenlos heruntergeladen werden). Für viele Selbstständige, die bereits projektbezogene Einzelarbeit leisten, ist dieses Thema wirklich nichts Neues. In der heutigen Wirtschaft kennen wir alle Berater, Freiberufler, Auftragnehmer und Zeitarbeiter, die keinen traditionellen Arbeitsplatz haben. McKinsey bezeichnet all diese Arbeitskräfte und die Unternehmen, die auf ihre Dienste angewiesen sind, als Gig-Economy, und sie ist viel größer als man denkt.
Für das Team von TalentWave sind Untersuchungen wie diese eine Bestätigung für unsere Kernaufgabe: Wir arbeiten in der Mitte des Ökosystems der unabhängigen Arbeitskräfte und helfen Auftragnehmern und Kunden, die ihre Fähigkeiten benötigen, sicher und effizient zusammenzuarbeiten. Die Tausenden von Auftragnehmern und Hunderte von Unternehmenskunden, mit denen wir jeden Tag zu tun haben, sind der lebende Beweis für die Vitalität dieses wachsenden Segments der Arbeitskräfte.
Einige ausgewählte Highlights aus diesem hervorragenden Bericht:
20 bis 30 % der Arbeitnehmer sind selbständig tätig
McKinsey schätzt, dass 20 bis 30 % der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in den USA und in Europa Freiberufler sind, wenn man sie anhand der drei Kriterien „hohes Maß an Autonomie, Bezahlung nach Aufgabe und kurzfristige Beziehungen zwischen Arbeitnehmer und Auftraggeber“ definiert. Nach ihren Untersuchungen sind dies etwa 162 Millionen Menschen.
Segmentierung der selbständigen Erwerbstätigen
Wie von einem Beratungsunternehmen wie McKinsey nicht anders zu erwarten, haben sie sich dafür entschieden, ihre Segmentierungsergebnisse anhand einer 2×2-Matrix darzustellen. Wie in der nachstehenden Infografik dargestellt, verwendete McKinsey zwei Dimensionen zur Darstellung der Segmentierung:
- Handelt es sich um ein Haupteinkommen oder ein zusätzliches Einkommen?
- Ist dies die bevorzugte oder nicht bevorzugte Arbeitsweise?
Sie unterteilen die Gesamtheit der Selbständigen in vier Teilsegmente:
- 30 % Freiberufler, die sich für eine selbständige Tätigkeit entscheiden, die sie hauptberuflich ausüben und die ihre Haupteinkommensquelle ist
- 40 % Gelegenheitsarbeiter, die sich für eine selbständige Tätigkeit entscheiden, um ihr Einkommen aus anderen Quellen zu ergänzen
- 14 % Unentschlossene, die eigentlich traditionelle Arbeitsverhältnisse bevorzugen würden (d. h. sie wären lieber Angestellte eines Unternehmens)
- 16 %, die in finanzieller Notlage sind und diese Arbeit aus finanzieller Notwendigkeit tun
Die meisten Menschen entscheiden sich für eine selbständige Tätigkeit
Mehr als 70 % der Menschen arbeiten selbstständig, weil sie es wollen, nicht weil sie es müssen. Darüber hinaus ist diese Gruppe auch glücklicher als ihre traditionell angestellten Kolleginnen und Kollegen. McKinsey fand auch heraus, dass 1 von 6 traditionell angestellten Arbeitnehmern lieber selbständig arbeiten würde.
Digitale Plattformen ermöglichen freiberufliche Arbeit
Es sollte keine große Überraschung sein, dass Technologie ein Wegbereiter ist, der es einfacher macht, Talentangebot und -nachfrage aufeinander abzustimmen. In der heutigen innovativen und schnelllebigen Wirtschaft gibt es eine Reihe verschiedener Technologie- und Dienstleistungslösungen auf dem Markt, darunter die TalentBridge-Lösung von TalentWave.
Die technologiegestützte Vermittlung unabhängiger Talente steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Von den 162 Millionen Selbstständigen haben nach Schätzungen von McKinsey nur 9 Millionen (oder 5,5 %) ein Einkommen über eine digitale Plattform erzielt. Die große Mehrheit der Selbstständigen bietet ihre Arbeitskraft direkt den Kunden an, ohne eine digitale Plattform als Vermittler.
Alles Alte ist wieder neu!
Es ist interessant festzustellen, dass selbständiges Arbeiten keine neue Dynamik in den USA ist. Wenn man etwas mehr als 100 Jahre zurückgeht und die Selbständigkeitsquoten aus der Zeit vor der Jahrhundertwende untersucht, kann man feststellen, dass selbständige Arbeit einst sehr verbreitet war – im Jahr 1900 waren es 45 % der Arbeitskräfte. Mit der zunehmenden Industrialisierung unserer Wirtschaft und dem politischen Aufschwung der Arbeiterbewegung wurde die traditionelle Unternehmensanstellung zur Norm. McKinsey kommt zu dem Schluss, dass sich dieser Trend eindeutig umzukehren beginnt und dass in den nächsten 100 Jahren die Zahl der selbständigen Arbeitskräfte wieder zunehmen wird.
Schlussfolgerung
Da viele Babyboomer aus der Vollzeitbeschäftigung ausscheiden, stehen relativ wenige Arbeitnehmer der Generation X zur Verfügung, um die frei gewordenen Führungspositionen wieder zu besetzen. Dieser Fachkräftemangel wird noch dadurch verschärft, dass eine wachsende Zahl qualifizierter und erfahrener Fachkräfte aus jeder Generation – Baby Boomers, Gen X, Gen Y und die neu aufkommende Gen Z – sich für die Selbstständigkeit entscheidet.
Eine beträchtliche Anzahl dieser Selbstständigen sind hochqualifizierte Fachkräfte, darunter viele in den MINT-Bereichen, die einfach keine Vollzeitbeschäftigung im herkömmlichen Sinne haben wollen. Stattdessen entscheiden sie sich für die Selbstständigkeit und schließen kurzfristige Verträge ab, die es ihnen ermöglichen, je nach ihren Bedürfnissen und Vorlieben von Projekt zu Projekt zu wechseln.
Diese Studie von McKinsey zeigt, dass die Zahl der Selbstständigen groß ist und weiter steigt. Vor diesem Hintergrund ist es klar, dass Unternehmen die Art und Weise, wie sie Arbeitskräfte finden und beschäftigen, überdenken müssen. Unternehmen, die Top-Talente anziehen und halten müssen, um wichtige Aufgaben zu erledigen und der Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, müssen über die traditionellen Angestellten hinausblicken und sich die unabhängigen Arbeitskräfte zu eigen machen. TalentWave ist als branchenweit erfahrenster Anbieter von Lösungen für die Einhaltung von Vorschriften und die Einbindung unabhängiger Arbeitskräfte gut positioniert, um Unternehmen dabei zu helfen, dieses wertvolle Segment von Talenten sicher und effizient einzubinden.